Quilombolas

Nach der Besatzung Brasiliens durch die Portugiesen im 15. Jahrhundert wurden viele Ureinwohner des Landes als Sklaven gefangen genommen, um für die Europäer zu arbeiten: Auf den Feldern im Reis-, Mais- und Bohnenanbau, auf den großen Kaffee- und Kakaoplantagen oder auf der Suche nach Gold. Da viele Ureinwohner erkrankten und die harte Arbeit unter geringer Ernährung nicht aushielten, brachten die Portugiesen zahlreiche in West- und Südafrika gefangen genommene Menschen als Sklaven nach Brasilien. Auch in die Region um Iporanga wurden „afrikanische Sklaven“ gebracht, um im Fluss „Iguape do Ribeira“ nach Gold zu suchen. Auf der Flucht vor ihren Sklavenherren flohen die Menschen in die wilden Urwälder der Gegend, wo sie bis heute leben. In kleinen Dörfern mit maximal 20 Familien, die Häuser meist weit verstreut, ohne Infrastruktur und sanitäre Anlagen leben sie in den Dörfern, die „Quilombos“ (= freie Orte) genannt werden. Die Familien versorgen sich selbst. Doch da sie keine Besitzurkunde über das Land haben, auf dem sie leben, kommt es immer wieder zu Vertreibung durch den Staat, der das teilweise fruchtbare Land für andere Zwecke wie Rinderzucht oder Straßenbau benötigt.